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Goldener Ring
Russland - Online-Reiseführer

Der Goldene Ring

Der Goldene Ring ist eine der ältesten russischen Reiserouten und aktuell die beliebteste Touristenstrecke in der russischen Provinz. Er verläuft kreisförmig im Nordosten von Moskau. Alle Städte und Dörfer liegen relativ nah beieinander, so dass die Reiseroute „Goldener Ring“ tatsächlich ringförmig verläuft. Die vielen interessanten altrussischen Ortschaften entlang des Weges blicken auf eine ereignisreiche Geschichte zurück und sind Beispiele für die einzigartige russische Architektur des 12. bis 17. Jahrhunderts. Allerdings ist der Goldene Ring viel mehr als eine Ansammlung architektonischer Meisterwerke und bezaubernder Landschaften des mittleren Russlands. Er bietet auch die Möglichkeit, sich mit dem gemächlichen und ruhigen Leben in den russischen Provinzen vertraut zu machen, das nicht getrübt wird von der Hektik und dem Rummel großer Städte. In den kleinen Ortschaften ist beispielsweise niemand überrascht oder aufgebracht, wenn eine Viehherde den Verkehr auf der Hauptstraße blockiert.


 
Abhängig von der Ihnen zur Verfügung stehenden Zeit können Sie aus kurzen Tagestrips,  Zwei- oder Dreitagesausflügen zu den Hauptzielen auswählen: Sergijew Possad, Wladimir und Susdal, Kostroma und Jaroslawl. Möchten Sie jedoch alle Städte des Goldenen Rings ausgiebig erkunden  – und es gibt mehr als zwanzig von ihnen – benötigen Sie fast vierzehn Tage.
 
Die Tour auf dem Goldenen Ring beginnt in Moskau. Von hier aus brechen die Touristen in das 70 Kilometer entfernte Sergijew Possad auf. Sergijew Possad, Standort des Klosters der Dreifaltigkeit und des Heiligen Sergius, war für lange Zeit das spirituelle Zentrum des Landes – eine Art russischer Vatikan. Das Kloster, ein theologisches Stift und ein Kunstmuseum repräsentieren in Sergijew Possad die orthodoxe Vergangenheit Russlands. Im Jahr 1993 wurde das Dreifaltigkeitskloster von Sergijew Possad in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen.
 
Susdal ist wahrscheinlich die bezauberndste aller Ortschaften auf dem Goldenen Ring. Mit ihrem Kreml, den Marktständen, Klöstern und unzähligen kleinen Kirchen hat sich diese Museumsstadt innerhalb der letzten zweieinhalb Jahrhunderte kaum verändert. Mehr als 200 architektonische Denkmäler aus dem letzten Jahrtausend sind hier versammelt. An jeder Ecke wird „Medowucha“ verkauft, ein altrussisches Getränk, das sich als eine Art Honigbier beschreiben lässt.
 
Der letzte Stopp der Rundreise auf dem Goldenen Ring ist immer Wladimir, die ehemalige Hauptstadt des russischen Staates. In der Mariä-Entschlafens-Kathedrale in Wladimir sind Fresken des  genialen Ikonenmalers Andrei Rubljow zu sehen.
 
Entlang des gesamten Goldenen Rings gibt es Ansiedlungen, in denen über Jahrhunderte Meister der Volkskunst bzw. des Handwerks gelebt haben. Und auch heute noch werden Kristallprodukte in Gus-Chrustalny („Kristallene Gans“ oder „Kristallene Stadt an der Gus“), handbemalte Holzschatullen in Palech, bemalte Metalltabletts in Zhostowo, große und reich verzierte Tücher in Pawlowski Possad sowie Emaille-Schmuck in Rostow hergestellt. Sie werden kaum einen Reisenden finden, der der Versuchung widerstehen kann, zumindest ein traditionelles russisches Souvenir zur Erinnerung an das weit entfernte Land mitzunehmen.